Tillich: „Europa nicht in Frage stellen"
Der Ministerpräsident des Freistaates Sachsen, Stansislaw Tillich, hat die Delegierten des 24. Parteitags der CDU Deutschlands in der Messe in Leipzig begrüßt. In seiner Rede betonte er, dass die Friedliche Revolution, die in Leipzig mit gewaltlosem Widerstand gegen das DDR-Unrechtsregime ihren Anfang genommen habe, eine „einzigartige Erfolgsgeschichte" gewesen sei. Die Wiedervereinigung sei die Leistung der Menschen, die Fortschritt für sich als Chance erkannt haben.
Leipzig stehe in besonderem Maße für die Deutsche Einheit. In der Stadt seien es „Mutbürger und keine Wutbürger" gewesen, die den historischen Moment des Mauerfalls herbeigeführt haben. Weiter betonte er, hätten die CDU und die Regierung von Helmut Kohl die Chancen für die Wiedervereinigung erkannt und zur Solidarität mit den Neuen Bundesländern aufgerufen – ein Hauptgrund dafür, dass „es uns heute hier so gut geht", so Tillich. Zwar stünden die neuen Länder noch vor großen Herausforderungen, wie beispielsweise dem demografischen Wandel, dennoch seien vor allem bei der wirtschaftlichen Entwicklung in Sachsen schon große Schritte gemacht worden: „Es haben sich viele Unternehmen in den letzten Jahren hier angesiedelt und haben Sachsen zum Hightech-Land gemacht. Das müssen wir ausbauen", betonte der Ministerpräsident. Stolz sei er auf die Entwicklung der Arbeitslosigkeit: „Wir haben fast die Hälfte weniger Arbeitslose im Vergleich zu 1999 – da müssen wir aber weiter dranbleiben", so Tillich.
Weiter rief er dazu auf, die Haushalte zu konsolidieren, um die Erfolgsgeschichte fortzuschreiben. „Wir muten den Menschen etwas zu", sagte er zum Sparkurs seiner Landesregierung. Aber sparsames Wirtschaften sei „zutiefst gerechte Generationenpolitik". Mit Blick auf die aktuelle europäische Staatsschuldenkrise betonte Tillich, dass Europa nicht in Frage gestellt werden dürfe. Allerdings müssten diejenigen, die die Krise verursacht hätten, zur Verantwortung gezogen werden. „Die CDU steht für ein starkes Europa und einen starken Euro, aber eben auch für Eigenverantwortung", rief Tillich unter dem Beifall der 1001 Delegierten.
Auch der Oberbürgermeister von Leipzig, Burkhard Jung, begrüßte den CDU-Parteitag in seiner Stadt. Er betonte, dass Leipzig in den letzten Jahren eine sprunghafte wirtschaftliche Entwicklung erlebt habe: „Unsere Stadt wird zusammen mit Städten wie Hamburg und München bei der wirtschaftlichen Dynamik genannt – das ist sensationell", erklärte Jung. Da die Prognose auch für die kommenden Jahre gut sei, sei Leipzig eine „Stadt der Optimisten", so Jung.